Neue Qualitätsindikatoren und Qualitätsprüfungen | Bericht vom Hauptstadtkongress

Ein Beitrag von Joyc Thoms-Holicki

Wir sind zurück vom jährlichen HAUPTSTADTKONGRESS. Vom 21.-23.05.2019 referierten und diskutierten die Teilnehmer*innen im CityCube Berlin zu aktuell bewegenden gesundheitspolitischen Themen.

 

Ein Schwerpunkt des Hauptstadtkongresses ist der DEUTSCHE PFLEGEKONGRESS.

Hier ging es u.a. um die Qualitätsindikatoren und das neue Prüfverfahren, ein Thema, das ab Herbst 2019 für stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen relevant wird. In knapp viereinhalb Monaten müssen alle top vorbereitet sein. Welchen Weg das Paritätische Seniorenwohnen geht, darüber berichtete Jana Spieckermann in ihrem Vortrag am ersten Kongresstag.

Hier eine kurze Zusammenfassung der Vortrags-Session „Qualitätssicherung – wird nun alles besser?“ mit hochkarätiger Besetzung:

Die Veranstaltung wurde fachkompetent begleitet und engagiert moderiert von Carola Stenzel-Maubach, Referentin der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe DBfK e.V. Berlin.

Dr. Klaus Wingenfeld, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Bielefeld und Projektleiter bei der Entwicklung von Instrumenten zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Langzeitpflege, stellte die Grundzüge des neuen Verfahrens dar, das aus zwei Säulen besteht: den Indikatoren und den Qualitätsprüfungen. Ziel ist die „Akzentuierung der Ergebnisqualität“, die Situation des Pflegebedürftigen steht im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Noten werden abgelöst durch eine vergleichende Beurteilung der Einrichtungen.

Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, erläuterte in seinem Vortrag den Umsetzungsstand der Medizinischen Dienste zur neuen Qualitätsprüfung und betonte die mit dem neuen Verfahren verbundene Stärkung des fachlichen Austausches zwischen Prüfer*innen und den Pflegefachkräften vor Ort.

Thorsten Mittag, Referent für Altenhilfe und Pflege des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes – Gesamtverband Berlin, gab einen umfassenden Einblick in den Transfer der Informationen in die Praxis und beschrieb das neue Verfahren als einen Meilenstein, der viele Vorteile bietet, aber die „Umsetzung der Indikatorenerhebung und der neuen Prüfphilosophie wird für alle Beteiligten eine große Herausforderung“.

Jana Spieckermann, Leitung Pflege/ Zentrales Qualitätsmanagement und Prokuristin des Paritätischen Seniorenwohnens, stellte in ihrem Vortrag die Herangehensweise des PSW zur Vorbereitung auf die halbjährliche Erfassung der Versorgungsergebnisse und die neuen Qualitätsprüfungen dar. Sie betonte aber auch, dass gerade vor dem Hintergrund der deutschlandweit angespannten Personalsituation in der Pflege sowohl die qualifizierte Datenerhebung innerhalb eines halben Jahres als auch die Ergebniserfassung zum Stichtag immer eine Herausforderung bleiben werden. Zuversichtlich blicke sie auf die Fachgespräche mit dem MDK, „denn bei der Implementierung des Strukturmodells haben wir einmal mehr gesehen, wie toll die Pflegekräfte die Bewohner beschreiben, Pflegesituationen analysieren und ganz genau darstellen können, warum sie etwas tun.“

In unserem Blog werden wir uns in den nächsten Wochen immer wieder intensiv mit diesen Themen auseinandersetzen. Also bleiben Sie dran und diskutieren Sie gerne mit. Wir freuen uns über jeden Beitrag.

Impressionen des Kongresstages

J. Spieckermann im Gespräch mit Dr. K. Wingenfeld
Am Rande des Kongresses war auch Zeit für paritätische Begegnungen: (v.l.n.r. J. Spieckermann, G. Nettebrock, C. Buch, T. Mittag, Dr. C. Panka)